12 12 2010





au revoir, montréal!

11 12 2010

dieser tag schien vor ein paar monaten und sogar noch anfang der woche so unglaublich weit weg. jetzt ist er da – viel zu früh, fast ein wenig unerwartet und natürlich vollkommen unpassend: der tag der abreise. meine koffer sind nach einem kleinen marathon gepackt, alles ist drin und ich hoffe, dass ich diese dämlichen gewichtslimits nicht verfehle!

roommates

doch neben diesen alltäglich-weltlichen treiben mich noch ganz andere sorgen um: während ich mich von kollegen und freunden während der letzten tage schon verabschiedet habe, muss ich auch bald meiner lieben mitbewohnerin myriam „auf wiederseh’n“ sagen. nicht ganz einfach. aber: sie hat mir versprochen, mich in deutschland besuchen zu kommen. und mir das versprechen abgenommen, dass ich wieder nach montréal komme. ein versprechen, das ich gerne einlösen werde!

überhaupt: montréal! ich war heute zum letzten mal in der altstadt unterwegs, habe ein kleines „servus“ rausgedrückt und freue mich auf ein wiedersehen. die stadt hat sich zum abschied nochmal von ihrer (fast angenehmen) winterlichen seite gezeigt: die temperaturen sind heute abend auf warme -5 grad geklettert und es schneit mal wieder. und natürlich mussten mir die québecois auch am letzten tag noch einmal beweisen, dass sie eine ganz spezielle beziehung zum winter haben…

 

sie läuft und läuft und läuft - sogar bei klirrender kälte...

an dieser stelle ist es wohl auch zeit, den andiontour-blog zu beenden. zumindest für eine ganz weile. ich hoffe, ihr hattet beim lesen mindestens genauso viel spaß wie ich beim schreiben! und wenn der ein oder andere sogar noch ein bisschen was neues über québec erfahren hat: umso besser! vielleicht muss ich ja dann auch nicht all die ollen geschichtchen wieder und wieder erzählen wenn ich zurück in deutschland bin. und falls doch: sehr gerne!

 

das war also der letzte blogeintrag von kanadischem boden – das nächste mal sehen, lesen oder hören wir uns in der heimat! andi geht jetzt mal wieder auf tour. dieses mal: nach hause!





auf dem weg nach montréal – vielleicht…

7 12 2010

der wirklich viel zu kurze abstecher nach st. louis neigt sich auch schon wieder dem ende entgegen: 1,5 der zwei familientage sind vorbei – morgen nachmittag geht es wieder gen norden. so petrus das denn will. aus kanada erreichen mich nämlich nachrichten, dass es dort seit einigen stunden konstant schneit. und auch hier in den usa ist es beständig kalt und der schnee soll in der nacht kommen. ich hoffe jetzt einfach mal, dass das morgen alles glatt geht und auch die rück-einreise zu meinen kanadischen freunden ohne probleme über die bühne geht.

ach ja, es wäre außerdem noch schön, wenn sowohl ich als auch mein koffer den umstieg in new york schaffen würden und wir wirklich gemeinsam in montréal ankämen. fragen über fragen und viele, viele wünsche…

bis dahin noch ein paar schmunzler der letzten tage – die dazugehörigen bilder gibt es unten:

  • kaum ist man bei der „deutschen“ verwandtschaft in den staaten, gibt es auf einmal so viele langersehnte produkte: christstollen, salami, brot, das nach etwas schmeckt… heute kam mit der tageszeitung sogar der neue aldi-prospekt für diese woche!
  • wer in amerika kein geld für eine schönheits-op hat oder das risiko scheut, der kann sich auch einfach po-implantate in die hose stecken – meine lieblingswerbung des tages!
  • in new york verkaufen sie stinknormalen ham als black forest ham – und verlangen neun dollar für so ein sandwich! schwindel! und das auch noch im naturhistorischen museum!
  • es gibt tatsächlich einen mcdonalds in new york, in dem ein flügel steht, auf dem live musiziert wird – und das nicht einmal schlecht.
  • die new yorker weihnachtsshoppinghölle ist wirklich eine hölle. es ist hier der 6. dezember und weihnachtslieder stehen mir ganz weit oben!
  • ich habe jetzt endlich herausgefunden was aus den lindt-schoko-osterhasen wird, die sie in deutschland nicht bis zum osterfest verkauft haben: lindt-schoko-rentiere!!!
  • im restaurant in st. louis hat mich ein sehr netter mann gefragt, warum denn bitte sein land den verschuldeten griechen und vor allem deutschland finanziell helfen müsse – dabei habe man doch in amerika selbst genug probleme. und was ist denn überhaupt mit diesen faulen engländern los? warum zahlen denn die gar nichts?
    ich habe ihm dann anfangs sehr höflich versucht zu erklären, dass das so nicht ganz stimmt. er kenne aber jemanden, der die insider-infos hätte. der hat sogar ein buch darüber geschrieben. und wenn ich das nicht gelesen hätte, dann sei ich der dumme! außerdem war er fest davon überzeugt, dass es bald einen krieg zwischen deutschland und griechenland geben werde (wegen den hilfszahlungen) und dass die eu sowieso bald auseinander falle. ich habe dann mit einem schlichten „nope, i don’t think so“ geantwortet und er ist lauthals schimpfend davon gewalzt. ich meine, ein leises „fuck you“ gehört zu haben…
  • das ist aber auch alles kein wunder vor folgendem hintergrund: ich habe aus purem interesse zwei tage hintereinander die fox news um 21 uhr (hauptnachrichtensendung!) geschaut. alter schwede: sollte mich irgendjemand um höhere gez-gebühren bitten – ich zahle gern! DAS ist wirklich die hölle! 60 minuten nur berichte über lokale schießereien, raubüberfälle, morde und vergewaltigungen (alle mit fotos und vollständigen namen der vermeintlichen täter und opfer!); verhütungspillen für hunde; ein junge, der die brennenden haare seiner schwester gelöscht hat und deshalb von der feuerwehr offiziell als „superhero“ (kein witz!) ausgezeichnet wurde; einen „unfallschwerpunkt, an dem es in zwölf monaten elf unfälle gab, weil die autofahrer „zu freundlich waren“; sport; kurz ein paar bilder vom wetten-dass-unfall; wetter, wetter, wetter…
    in washington hat auch was statt gefunden – obama durfte seine steuerpläne in original sieben sekunden erklären – und dann ging es auch schon wieder zurück zum moderator, der sich bereit erklärt hat, dem wetterfritzen das auto vorzuwärmen. und einer familie, die ihr haus so hell wie eine kleinstadt beleuchtet, jetzt aber das haus verkaufen muss, weil der papa den job verloren hat. und die tochter muss jetzt selbst für ihren mcdonalds-besuch bezahlen. es gab tränen, einen spendenaufruf und den satz „es sollte das ganze jahr weihnachten sein – dann wären die leute immer hilfsbereit“. und gute nacht! richtige auslandsnachrichten? what the fuck?!

anbei noch ein paar impressionen der vergangenen tage und dann bis hoffentlich bald wieder aus kanada!

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willkommen zur hitparade

30 11 2010

die hitparade ist entschieden, die deutschen musikbeiträge für meine letzte sendung stehen fast. vielen dank an dieser stelle für die ganzen vorschläge in den kommentaren, auf facebook und per mail. ich könnte damit einen ganzen monat lang sendung machen, denn: ich erinnere gerne nochmal an die französisch-quote, der sich unser sender seeeeehr verpflichtet fühlt. für die dienstägliche sendung bedeutet das: zwei, maximal drei deutsche titel in 90 minuten. da gibt es auch keine ausnahme für letzte sendungen deutscher moderatoren.

letztlich habe ich mich, basierend auf eigenem geschmack, den vergleichsweise bescheidenen deutsch-musikalischen möglichkeiten hier in kanada und vor dem hintergrund der eingegangenen vorschläge für folgende klassischen titel entschieden:

  • rio reiser – könig von deutschland
  • die ärzte – westerland
  • geheimer titel, den ich schon seit ewigkeiten nicht mehr gehört habe und über den ich nur per zufall gestolpert bin

wer also den podcast meiner letzten sendung sowie den ominösen dritten deutschen titel hören möchte, der klickt am besten HIER. ab dienstag, 19.30 uhr deutscher zeit, müsste das magazine du mardi hier zu finden sein!

und wer es gar nicht mehr abwarten kann:

ps: pünktlich zur letzten sendung habe ich tatsächlich meinen 100. blogeintrag veröffentlicht und die 5.000er abruf-marke geknackt. wahnsinn!





arnaud

26 11 2010

heute habe ich arnaud kennen gelernt. arnaud ist ein sehr netter mensch. sonst würde ich ihn sicher nicht in meinem blog erwähnen. wir haben ungefähr eine halbe stunde miteinander verbracht. dann bin ich schmunzelnd nach hause gelaufen.

arnaud ist friseur. und wie ihr euch denken könnt, würde ich nicht über einen friseurbesuch schreiben, wäre er nicht etwas ganz besonderes gewesen.

ich komme also heute abend in den friseursalon, werde von einer netten dame empfangen, die mir sogleich meinen mantel abnimmt und mich zu einer umkleidekabine bringt. ich gestehe, ich habe in diesem moment wohl nicht den allerhellsten gesichtsausdruck aufgesetzt. das lag vielleicht einfach daran, dass ich mich mit einem kurzen panischen blick in den laden nochmal versichert habe, ob ich auch wirklich in einem friseursalon gelandet bin. zur beruhigung: es war tatsächlich einer.

da ich nicht wirklich wusste, was ich beim friseur in einer umkleidekabine machen soll und auch alle anderen menschen im salon noch vollständig bekleidet waren, habe ich dann erklärt, dass alles in ordnung sei und ich mich nicht umziehen müsse.

die nette dame hat mir dann sofort meinen friseur-umhängemantel gebracht und mir hinein geholfen. man trägt diesen umhang übrigens wie einen bademantel und sieht darin genauso aus. das impliziert natürlich auch das „am-bauch-zubinden“. das hat die nette dame für mich übernommen.

sogleich wurde ich dann zum haarewaschen in den hinteren teil des salons geführt. ich durfte auf einer geschmackvollen ledercouch platz nehmen und es hieß nur: es kümmert sich gleich jemand um dich. unterdessen wurde mir von einer zweiten dame sofort ein wasser gereicht.

schließlich kam dame nummer drei, um mir die haare zu waschen. doch als ich schon fast am waschbecken saß, fragte sie mich, wer mir denn die haare schneiden würde.

ich: arnaud.
sie: bist du zum ersten mal hier? habt ihr euch schon kennen gelernt? hat er sich schon deine haare angeschaut?
ich: nein…

und bevor ich noch etwas sagen konnte, wurde auch schon arnaud herbei zitiert. ein junger mann, ungefähr mein alter, schwarz gekleidet, weiße krawatte, blitzeblank polierte lackschuhe, gepflegtes äußeres, neckisch gestutzter bart.

arnaud hat mich dann mit handschlag begrüßt, sich nach meinem namen und wohlbefinden erkundigt und mir sogleich erklärt, dass er leider kein englisch spreche – aber bei meinem tollen französisch sei das ja auch überhaupt kein problem. an dieser stelle habe ich dann wohl zum zweiten mal diesen nicht allzu hellen gesichtsausdruck aufgesetzt. dieses mal gepaart mit ein wenig angst im blick. aber arnaud hat mir versichert, dass wir das schon schaukeln würden.

ich habe arnaud dann erklärt, dass ich mit diesen vielen haaren auf dem kopf nicht mehr leben kann und mag. das hat ihn sehr traurig gemacht und er wollte mich unter anderem mit permanenten verweisen auf die kalte witterung und den hip-faktor zur gepflegten langhaarfrisur überreden, hat dann aber nach mehrmaligem insistieren meinerseits klein bei gegeben.

daraufhin ging es zurück zur waschstation, wo mich dame nummer drei wieder in empfang nahm, mich dieses mal endgültig in den sessel vors waschbecken setzte und mir die beine auf einen eigens dafür gedachten hocker legte.

die dann folgende haarwäsche möchte ich eigentlich nicht als solche bezeichnen. es wäre eine schamlose untertreibung. was auf das ganze sitzprozedere folgte, war eine kopfhaut-stirn-nebenhölen-augenbrauen-ohren-massage vom feinsten. ich war kurz davor die lästige schneiderei abzusagen und mich weiter massieren zu lassen.

doch auch die schönsten dinge im leben gehen mal vorbei und ich wieder zurück zu arnaud. der ließ dann auch sogleich seine scheren klappern. ich habe noch nie einen friseur gesehen, der mir mit – ungelogen – sieben (!) verschiedenen scheren die haare geschnitten hat!

welchen einfluss das vorherige kennenlernen auf die ganze haarwaschprozedur hatte, hat sich mir übrigens bis jetzt noch nicht erschlossen. sei’s drum!

während arnaud also schnitt, meine haare überall hin nur nicht auf den boden fielen (wäre ich doch mal besser in die umkleide gegangen und hätte mich meines pullovers entledigt – das „schutzmäntelchen“ war nämlich ein kurzärmeliges…), fanden wir heraus, dass arnauds cousine als linguistik-professorin in berlin lehrt. einziges problem: arnaud wusste nicht in welcher sprache. die gute spreche immerhin acht verschiedene und er habe beim besten willen keine ahnung welche sie in berlin unterrichte.

wie auch immer: nach einer halben stunde war arnaud fertig. allerdings nicht ohne mir noch zu zeigen, wie ich denn meine neue frisur – die übrigens fast genau wie meine alte vor der abreise ausschaut – zu gelen hätte. ich solle dazu am besten meine brille aufziehen und ganz genau aufpassen.

gesagt, getan. ich musste allerdings feststellen, dass diese ganze gelerei zwar nicht so ausfiel wie im heimischen bad, das ergebnis dafür schon.

arnaud brachte mich dann zur garderobe, half mir in den mantel und verabschiedete mich per handschlag – natürlich nicht ohne mir eine gute heimreise nach deutschland zu wünschen. auf englisch. das hatte er von der dame an der rezeption erfragt.

die hat mir dann auch stolz die rechnung für den ganzen spaß präsentiert. Ich bin mir jetzt nicht ganz sicher, nach welchen kriterien sie berechnet wurde. hier ein paar vermutungen:

  • duftintensität der verwendeten haarpflegeprodukte
  • gewicht der abgeschnittenen haare
  • volumen der abgeschnittenen haare
  • länge der abgeschnittenen haare

um es kurz zu machen: es war der wohl teuerste normale haarschnitt meines lebens – und das, obwohl ich mir eigentlich nicht den meines erachtens bestimmt schweineteuren, weil ultra stylishen friseur mit kaminfeuer im schaufenster auf dem weg zur arbeit ausgesucht hatte.

auf jeden fall bin ich am ende dieses halbstündigen intermezzos um 50 dollar leichter, dafür um viele erfahrungen und ein debiles grinsen reicher nach hause gelaufen.

übrigens: „tipping is not a city in china.“ will heißen: natürlich müssen der friseur und die haarwäscherin ein trinkgeld bekommen – und mit ein, zwei dollar ist es da nicht getan…





wunschkonzert

24 11 2010

liebe musikfreunde und radiohörer,

es ist soweit: meine letzte radiosendung steht an. ich habe heute tatsächlich meine vorletzte sendung hinter mich gebracht, nächsten dienstag ist es dann vorbei. wahnsinn! es scheint, als wären gerade erst ein paar wochen vergangen seit ich bei radio centre-ville angefangen habe.

mit blick auf die kommende woche und den deutschen kulturauftrag im hinterkopf, habe ich auch heute wieder deutsche musik gespielt. und was soll ich sagen: das war eigentlich der höhepunkt meiner bisherigen radiokarriere. was soll denn noch kommen, nachdem man im kanadischen radio einen mehrfachen bambi-preisträger, vielfachen bravo-otto-gewinner und träger des bundesverdienstkreuzes 1. klasse anmoderiert hat?

für alle, die nach diesen vielen hinweisen noch nicht geschnallt haben wer das sein könnte, sage ich nur „ich war noch niemals in new york“-udo. und zwar in reinkultur. ganz ohne die sportis. (ok, den titel hätte ich korrekterweise in „ich war schon lange nicht mehr in new york“ ändern müssen – versteht hier aber keiner…)

wie dem auch sei: nachdem ich also am kommenden dienstag das letzte mal auf sendung sein werde, habe ich mir überlegt, die schöne tradition der deutschen musik im montréaler radio in ihre letzte runde zu schicken. und damit ihr auch was davon habt, hier mein aufruf: schickt mir eure deutschen musikwünsche, die ich nächste woche spielen kann.

(fast) alle vorschläge sind willkommen und werden nach möglichkeit gerne umgesetzt. aber wehe es kommt jetzt irgendjemand mit pur, tokio hotel, tony marshall oder dergleichen kaliber um die ecke geschossen. da kann ich gleich sagen: is nich…!





off topic – kinners, nicht abgucken…

22 11 2010

liebe deutsche unternehmen,
liebe kommunikations- und webdesign-agenturen,

schaut ihr euch gelegentlich auch mal die ergebnisse eurer arbeit an? und: wagt ihr manchmal auch einen blick auf die seiten der (direkten) konkurrenz? ich glaube: NEIN. wie ließe sich sonst folgende entdeckung erklären?

united internet

telekom

für alle, die nicht ganz verstanden haben worauf ich hinaus will, nochmal eine kurze erklärung: united internet und die telekom verwenden ein und dasselbe bild. und das nicht irgendwo tief versteckt auf ihren seiten, sondern beide jeweils in ihrem jobportal.

wer’s nicht glaubt, hier nochmal im detail:

united internet

telekom

wer das jetzt für einen fiesen trick hält, der kann sich gerne auf den entsprechenden unternehmensseiten überzeugen:

UNITED INTERNET (kann unter umständen ein wenig dauern. bis der richtige header angezeigt wird) und TELEKOM





little germany

18 11 2010

ja da war ich heute abend. zumindest hat es sich fast so angefühlt – aber vor allem angehört. meine liebe kollegin valérie (vater franzose, mutter chinesin, großeltern aus dem elsass – was für eine mischung!) hat vor ein paar semestern mal ein bisschen deutsch gelernt. das will sie jetzt wieder auffrischen. immer wenn wir uns also im sender sehen, sprechen wir deutsch.

doch das reicht der guten nicht. deshalb hat sie eine möglichkeit aufgetan, um noch mehr deutsch zu sprechen und zu hören: den stammtisch. der stammtisch findet wöchentlich in einer bar in montréal statt und wird, wie ich heute feststellen durfte, ziemlich rege besucht. da sitzen also ein paar dutzend kanadier, die deutsch lernen wollen bzw. schon ziemlich gut können, und einige deutsche studis und language assistants und dann wird fleißig palavert.

alles auf deutsch. versteht sich von selbst. und weil dort jeder wissbegierig ist, hieß das für mich: deutsche verben konjugieren, die letzten beiden fußball weltmeisterschaften im detail nacherzählen, das deutsche wahlsystem erklären und noch einen kleinen schwenker in richtung europäische union unternehmen.

es ist wirklich komisch, in einer bar ein paar tausend kilometer entfernt zu sitzen und dann ausschließlich deutsche laute um einen herum zu hören. das einzige problem: es gab dort nur schales bier und das auch noch aus pappbechern. aber: deutsche wären keine deutschen, hätten wir uns nicht für eines der kommenden wochenenden in einer richtigen brauerei verabredet. und da – so haben die deutschen i.a. (in ausbildung) mir versichert – „schmeckt die biere fasst so gutt wie in deutscheland…“





worauf ich mich wirklich freue

16 11 2010

versteht mich jetzt bitte nicht falsch: ich mag kanada und ich mag québec. wirklich. nichtsdestotrotz: mit blick auf die mittlerweile überschaubare verbliebene zeit hier und die nicht mehr allzu ferne rückreise nach deutschland, sind mir ein paar dinge eingefallen, auf die ich mich (abgesehen vom wiedersehen mit familie und freunden) so richtig freue:

  • schwarzbrot
  • vernünftig isolierte fenster
  • rieslingschorle
  • ein bad, dessen heizung den namen auch verdient und in dessen dusche sich die wassertemperatur durch ein drehen am hahn auch tatsächlich korrigieren lässt
  • eine fahrt auf der autobahn mit einem europäischen auto und in einer mir angenehmen geschwindigkeit
  • leitungswasser, das nicht nach chlor riecht und schmeckt
  • weihnachtsmärkte mit glühweinständen
  • besteck und teller, die man nach dem essen nicht einfach wegwirft
  • fußball im tv
  • brezeln
  • unfreundliche bedienungen, die mich sitzen lassen wo ich will, die die bestellung aufnehmen, sie bringen, mich nicht fragen wie es mir geht und mir die rechnung bringen, nachdem ich sie mindestens dreimal darauf aufmerksam gemacht habe und nicht wenn mein glas gerade halbleer ist
  • mit dem bier vor der kneipe zu stehen
  • nicht immer nur zwischen gekochtem schinken und putenbrust wählen zu können
  • speisen, die auch tatsächlich gesalzen wurden
  • ein voll funktionsfähiges iphone
  • radio wortbeiträge, die maximal zwei minuten lang sind – und auf deutsch
  • den duft einer bäckerei
  • durch und durch deutsches fastfood: currywurst, pizza und döner
  • ein handballspiel in der pfalzhalle
  • computer, deren menüs nicht von natur aus auf französisch eingestellt sind

die reihenfolge der nennungen impliziert keine wertung





andere länder…

15 11 2010

… andere schilder!

in deutschland gibt es verkehrs- und verbotsschilder für wirklich alles und jeden. in kanada auch.

allerdings unterscheiden die sich dann doch manchmal erheblich von ihren deutschen pendants. während es in deutschland gerne mal heißt „fahrradfahren verboten“ oder „rasen nicht betreten“, hängen in kanadischen parks ganz andere schilder, die in deutschland allein ob der zumeist vergleichsweise milden witterung wohl nicht allzu viel sinn machen würden…

die kanadische version von "fußballspielen verboten"